Der König der Arktis ist bedroht, gefährlich und unglaublich faszinierend. Schon lange haben wir davon geträumt Eisbären in freier Wildbahn zu beobachten. Doch wo hat man die besten Chancen? Grönland? Kanada? Franz-Josef-Land? Am Ende haben wir uns für Svalbard entschieden und es war die richtige Entscheidung! Die Inselgruppe rund um Spitzbergen ist bekannt für gute Chancen Eisbären in freier Wildbahn zu sichten – auch wir hatten Glück.
Eisbären in Svalbard in freier Wildbahn beobachten
Ich traue meinen Augen kaum und die Kameras laufen heiß. Was war das denn? In offensichtlicher Spiellaune wiederholt der zottige weiße Riese das Schauspiel: Er streckt sich und rutscht dann Kopf voran gemächlich auf dem Bauch den Hang hinunter. Eine Schlittenfahrt nach Eisbär Manier – und wir sind live dabei. Wahnsinn. Dann steht er auf, wittert und läuft direkt auf uns zu Richtung Ufer. Wir halten den Atem an und beobachten sein Näherkommen: seine kraftvollen Schritte, die geschmeidigen Bewegungen, sein erhabenes Antlitz, die massige Gestalt. Im Zauber des Augenblicks spüre ich den Herzschlag der Arktis. Unser Traum ist wahr geworden. Schließlich müssen wir aus Sicherheitsgründen den Motor unseres Schlauchboots starten. Der Bär hält inne, wendet und trottet gemächlich davon. Wir bleiben zurück – voll Staunen, Ehrfurcht und Dankbarkeit diesen Moment erlebt zu haben.“
Wie viele Eisbären in freier Wildbahn haben wir gesehen?
Nicht einen, nicht zwei, nicht drei, sondern sage und schreibe neun Eisbären in freier Wildbahn! Für zwölf Tage Expeditionskreuzfahrt waren das weit mehr Eisbären als wir uns erhofft hatten. Ein Eisbär war zwar rund einen Kilometer von uns entfernt und nur mit dem Teleobjektiv gut zu sehen, dafür gab es aber auch Eisbären, die wir per Schlauchboot direkt am Ufer beobachten konnten. Alle Informationen über die Beobachtung von Eisbären in Svalbard findest Du in unserem Artikel Eisbären in Svalbard (Spitzbergen) beobachten – Infos & Erfahrung.
Mit wem und wann waren wir auf Eisbären-Safari?
Wir waren mit dem Expeditionsschiff Sea Spirit von Poseidon Expeditions unterwegs. Die Sea Spirit gehört mit rund 100 Gästen an Bord zu den kleineren Kreuzfahrtschiffen, die eine Arktisreise in Svalbard anbieten, was klare Vorteile bietet. Der wichtigste Pluspunkt: alle Passagiere können zeitgleich mit Schlauchbooten auf Eisbären-Safari gehen. Als Reisezeitpunkt hatten wir den Monat Juli gewählt, da sich das Meereis im Hochsommer in der Regel schon weit zurückgezogen hat, sodass das Schiff zu mehr Inseln vordringen kann. Alle Informationen über die Sea Spirit sowie das Programm auf Svalbard-Expedition findest Du in unserem Artikel Mit Poseidon Expeditions Svalbard & Eisbären erleben.
Wie war unsere Reiseroute in Svalbard?
Die Tour begann und endete im Hafen von Longyearbyen, der größten Siedlung von Svalbard. Sie führte uns bis zum 80. Breitengrad bei der Insel Moffen und schließlich durch die Hinlopenstraße, wo wir die meisten Eisbären entdeckt haben. Dabei haben wir die Insel Spitzbergen komplett umrundet. Landgänge waren unterwegs auf den Inseln Spitzbergen, Nordaustlandet, Barentsøya und Edgeøya möglich. Alle Informationen über Inseln, Landgänge und Tierwelt findest Du in unserem Svalbard Reiseführer.
Expeditionsreise in Svalbard – was waren unsere Höhepunkte?
- Natürlich alle Eisbären in Svalbard, die wir in freier Wildbahn beobachten konnten. Besonders beeindruckt hat uns dabei ein Eisbär, der an einem alten Walkadaver fraß sowie ein Eisbär der für uns im Schnee posierte und schließlich auf dem Bauch den Hang hinunterrutschte
- Die sagenhafte Schönheit des Gletscher Monacobreen gepaart mit dem einzigartigen Erlebnis den Gletscher kalben zu sehen, das Brechen des Eises zu hören und schließlich im Schlauchboot die Welle der eintauchenden Eismassen zu spüren
- Die Walrosse bei Torellneset, die wir bei einem Landgang ganz aus der Nähe sehen konnten
- Die ganz besondere Stimmung beim Vogelfelsen Alkefjellet: senkrechte Basaltklippen, tausende brütende Dickschnabellummen, der Tumult der Vogelstimmen und ein mystisches Abendlicht machten diesen Ausflug unvergesslich.
- Die arktische Tierwelt von Kapp Waldburg auf der Insel Barentsøya: Der Landgang bescherte uns nicht nur einen weiteren beeindruckenden Vogelfelsen, sondern außerdem Rentiere aus nächster Nähe und jagende Polarfüchse
- Auch der See-Tag an der Packeisgrenze wird uns immer in Erinnerung bleiben. Zwar haben wir dort keine Eisbären gesichtet, aber das Naturschauspiel der Farben und Formen im Eis hat uns restlos begeistert.
Eisbären-Safari in Spitzbergen – was war anders als erwartet?
- Aufgrund klimatischer Bedingungen musste die Reiseroute geändert werden, sodass uns der Weg zur eisbedeckten Insel Kvitøya leider verwehrt blieb
- Mit insgesamt neun Eisbär-Sichtungen in zwölf Tagen haben wir deutlich mehr Eisbären in Svalbard gesehen, als wir uns vor der Reise hätten träumen lassen
- Sieben Tage Vorlaufzeit bis wir endlich unseren ersten Eisbären zu Gesicht bekommen haben, waren eine längere Geduldsprobe als gedacht.
- Leider haben wir neben neun lebenden Eisbären auch einen toten Eisbär in Svalbard gefunden. Das hat uns sehr traurig gestimmt.
- Wir dachten, dass wir Eisbären in freier Wildbahn vor allem auf dem Packeis sehen. Tatsächlich haben wir alle Eisbären an Land entdeckt: Im Schnee, zwischen Felsen, am Ufer und sogar einen Eisbär im grünen Gras.
- Wir hatten Glück und konnten die meisten Eisbären näher sehen als erwartet. Nicht nur per Fernglas vom Expeditionsschiff aus, sondern direkt am Ufer, sodass wir per Schlauchboot auf Eisbären-Safari gehen konnten. (Hinweis: Seit 2025 wurden die Regeln für den Mindestabstand in Spitzbergen verschärft.)
Eisbären in freier Wildbahn Fazit
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Infos und Erfahrungen zur Eisbären Wildtierbeobachtung
- Eisbären in Svalbard (Spitzbergen) beobachten, Infos und Erfahrung
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- Svalbard/Spitzbergen neue Regelungen 2025: Was Reisende wissen müssen (Externer Link)